Als Führungskraft meinen eigenen Stil finden (Teil 2)

Erfolgreiche Unternehmen brauchen Leiter, die Ihre Mitarbeiter authentisch führen.

Authentizität heisst Veränderungsbereitschaft

Allerdings darf ich Authentizität nicht als Deckmantel nutzen, meine Launen oder ungeklärten Konflikte ungebremst an anderen auszulassen. Emotion gehört dazu. Etwas anderes ist es aber, wenn ich als Führungskraft meine Machtposition ausnutze, indem ich mir ein Verhalten herausnehme, das ich bei meinen Mitarbeitern nicht dulde. Authentizität bedeutet nicht nach dem Motto „Ich will so bleiben, wie ich bin“ zu leben. Sondern ich bin unterwegs zu dem Menschen, der in seiner spezifischen Art und Weise seine Führungsaufgabe ausfüllt. Authentisches Leiten heißt nicht Stillstand, sondern mich in meiner Leitungsaufgabe ständig weiterzuentwickeln und zu verbessern. So kommen meine Stärken noch mehr zum Tragen und - meiner Ergänzungsbedürftigkeit bewusst - kann ich entsprechend handeln. Meine individuellen Besonderheiten kommen in Einklang mit meinem Führungsverhalten.

Selbstreflexion und Mut als Voraussetzung zum authentischen Leiten

Wenn ich authentisch leiten will, muss ich mich also immer wieder neu damit auseinandersetzen, wer ich selbst bin und welche Möglichkeiten zum Guten und zum Schlechten ich in mir trage. Im besten Sinne entsteht in mir dadurch ein klares Bewusstsein meiner Selbst -  ein gesundes Selbst-Bewusstsein. Dazu brauche ich  eine ordentliche Portion Selbstreflexion sowie die Bereitschaft und den Mut, mich den Rückmeldungen zu meinem Führungsverhalten zu stellen. Nur so kann ich  mich weiter entwickeln und immer mehr in eine integre Führungspersönlichkeit hineinwachsen. Anders ausgedrückt: Ich sage, was ich denke und ich tue, was ich sage. Das hat eine starke Außenwirkung! Es zeigt, dass ich weiß, was ich will. Ich lasse mich nicht verbiegen. Kritik lasse ich an mich heran, ohne dass sie mich zerstört oder dass ich meine Kritiker zerstören muss. Klarheit und Sicherheit im Handeln führt zu mehr Zufriedenheit – bei mir selber und bei denen, die ich leite. Und so werde ich ganz nebenbei zu einem Vorbild, an dem sich andere orientieren können – einer der wertvollsten Eigenschaften einer authentischen Führungskraft.